Die Macht des eigenen Denkens

Die Vorstellung, die ich von Realität habe – und nicht, wie ich Realität wahrnehme –, kann befreiend wirken – oder mir zum Verhängnis werden.

In der klassischen Physik bestimmen die Eigenschaften und das Verhalten der Teile das Verhalten des Ganzen. In der Quantenphysik ist es genau umgekehrt. Es ist das Ganze, das das Verhalten der Teile bestimmt. Dass das nicht nur auf technische Phänomene zutrifft, ist eigentlich bekannt.

Es ist erstaunlich, dass sich angesichts dieser Tatsache so wenige Menschen mit den Erkenntnissen der Quantenphysik auseinandersetzen, fordert es doch auf, umzudenken. Offensichtlich denken einige oder vielleicht sogar viele Menschen, dass sie dann an Einfluss verlieren, dass sie dann irgendwie nichts mehr unter Kontrolle hätten.

Es dauert oft lange, bis die Menschen merken, dass sie bewusst tatsächlich nichts unter Kontrolle haben und auch noch nie hatten. Dabei verkennen sie, dass sie mit dem Versuch, bewusste Kontrolle ausüben zu wollen, die intuitive Kontrolle verlieren, die sie von Natur aus hätten und tatsächlich auch haben, vorausgesetzt, sie würden diese Fähigkeit nicht mit ihren eigenen Gedanken paralysieren.

Die Menschen fühlen sich geschwächt, wenn sie das willentliche, kontrollierende Handeln aufgeben und merken dabei nicht, dass sie sich damit selbst aufgeben. Dabei ist es logisch, dass, will ich einen anderen kontrollieren, ich meine eigene Offenheit und Ehrlichkeit aufgeben muss, mich verstecken muss, mich nicht zeigen darf, wie ich bin.

Solange ich zu kontrollieren suche, darf ich mich selbst nicht wirklich zeigen, muss ich mit verstellen. Ein hoher Preis. Und wie ich finde, ein zu hoher.