Die Form definiert die Inhalte. Ausnahmslos. „Begriffen“ habe ich das auf dem Motorrad. Ich wusste sehr schnell, wie eine Kurve Ideal zu fahren ist, habe ja auch einmal Physik zu studieren begonnen.
Nur warum gelang mir das nicht und auch heute nach 6 Jahren oft immer noch nicht? Ganz einfach, weil das explizites Wissen war, das ich zwar wusste, aber nicht in meiner Form, meinen Strukturen gespeichert hatte. Also kein implizites Wissen.
Und auch heute noch gibt es da in den Strukturen die Bereitschaft, sich stören zu lassen, etwa mich nicht 100% auf das Fahren zu konzentrieren. Was nichts mit der Kurventechnik zu tun hat, eine andere Baustelle. Aber genauso wichtig. Ich nenne Konzentration ein Prinzip, das entweder explizit oder implizit angelegt ist.
Was immer ich tue, folgt der inneren, impliziten Form. Im Alltag habe ich meist ausreichend Zeit, mich immer wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Nicht aber beim Motorradfahren, wie ich kürzlich leider schmerzhaft merken musste.
Eine herausfordernde Tätigkeit bringt mich an die Grenzen des mir Möglichen. Explizites Nachdenken geht da nicht mehr, nur noch implizites oder schnelles Denken, also Denken durch NichtDenken, wie es im Ch’an heißt.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum mir etwa Motorradfahren dieses zufriedene Lächeln ins Gesicht zaubert und mir zu diesem angenehmen Gefühl verhilft: Es ist nicht die Herausforderung, sondern das Ausschalten oder Verhindern expliziten (Nach-) Denkens.
Das sollte sich auch anders hinbekommen lassen. Daran arbeite ich noch.