Immer dieses Tetralemma!

Oder weshalb ich etwas gegen Konvention und jegliche Art der Beliebigkeit habe. Streiten sich zwei über ein Thema, ist die Frage nicht, wer Recht hat, sondern was es bedeutet, der einen oder der anderen Ansicht zu folgen. Ich finde, dass sich dies an diesen zwei Beispielen, die mich in meiner Jugend immer wieder beschäftigt haben, sehr gut deutlich machen lässt:

Neben Martin Luther King war Malcolm X einer der bekanntesten amerikanischen Bürgerrechtler. Während Martin Luther King auf die gleichberechtigte Integration der Schwarzen in die weiße Gesellschaft setzt, prangert Malcolm X die Weißen an.

Für King ist sein Weltbild stimmig, für Malcolm X seins. Keiner von beiden könnte mit Sicherheit behaupten, dass das des anderen sei falsch. Woher wollten sie es auch wissen? Dass etwas für mich logisch ist, bedeutet noch lange nicht, dass es auch der Realität entspricht.

Oder nehmen Sie den dystopischen Roman von Aldous Huxley ‚Brave new world‘ und vergleichen ihn mit dem von George Orwell, ‚1984‘. Beide haben das selbe Thema, doch ihre Annahmen, wie es dazu kommen konnte, sind diametral entgegengesetzt – und damit auch die möglichen Reaktionen auf eine solche Situation.

Das Dilemma ist, dass der Satz von Orwell „The moral to be drawn from this dangerous nightmare situation is a simple one: don’t let it happen. It depends on you.“ sich als schlichtweg falsch erweist, wenn Huxleys Sicht zutreffend wäre. Er stimmt nur in Orwells Vision, das heißt, hätte Huxley recht, würde der Satz verpuffen, weil ihn niemand ernst nähme.

Die übliche Frage ist vermeintlich, wer nun Recht hat: Martin Luther King oder Malcolm X? Aldous Huxley oder Georg Orwell? Doch genau das ist die Frage, die nicht gestellt werden darf! Die richtige Frage ist alleine, welche Alternative die bessere ist!

Warum das so ist? Die Lösung ist einfach, sie verlangt nur eine Menge Umdenken. Wir wissen heute dank der Quantenphysik definitiv, dass wir keine Beobachter der Wirklichkeit sind, sonder Mitspieler, ja sogar Mitautoren und Mitgestalter des Stückes, das wir „Realität“ nennen. Das erste Mal ist mir diese Vorstellung bei Hunter Benoit in „Die Hohe Lehre : Der Zen-Buddhismus als Grundlage psychologischer Betrachtungen“ untergekommen.

Wir wissen dank der Quantenphysik zwar, dass es tatsächlich so ist, doch die Zusammenhänge sind noch immer unklar und reichlich mysteriös, was leider oft dazu führt, dass solche Gedanken ignoriert oder schlichtweg abgetan werden. Fakt (!!) ist jedoch, dass wir unsere Wirklichkeit exakt so kreieren, wie wir denken. Daher sollten – oder besser müssten – wir nicht nur auf unsere Worte aufpassen, sondern auch auf unsere Gedanken!

Das Tetralemma ist also kein Hinweis darauf, wie es sein könnte, sondern ein Hinweis darauf, dass ich mir bewusst sein sollte (eigentlich muss), wie ich die Dinge sehe. Es ist der Hinweis darauf, wie ich die Realität kreiere. Ich trage also wie alle anderen auch die Verantwortung dafür, wie die Welt gestaltet wird.

Daher: Tschüß Konjunktiv! Klartext ist angesagt!