Quintessenz

Geschrieben habe ich den Text „Quintessenz“ nach den anderen Texten, aber er steht ganz vorne, denn im Grunde beginnt es damit.

Ich bin Natur wie das Universum oder die Fliege, die auf der Fensterscheibe krabbelt. Daher gelten auch für mich die identischen Prinzipien.

Selbstverständlich sehe ich anders aus als als ein Stein und auch anders als ein Baum, aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stein, die Fliege, der Baum und ich den identischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen sind, bestehen doch Stein, Fliege, Baum und Organismus aus identischen, wenn auch nicht unbedingt den gleichen Atomen.

Alle Atome folgen, so unterschiedlich sie sind, den identischen Gesetzmäßigkeiten. Und nicht anderes ist es bei uns Menschen. Viele machen ja den gedanklichen Fehler zu denken, ein anderer würde ganz anders denken als sie, was ja auch stimmen mag – aber nur inhaltlich. Die dem Gedachten zugrundeliegende Denkstruktur, also die Form des Denkens, ist dann auch verschieden, doch die Gesetzmäßigkeiten, die sind identisch.

Das „Problem“ ist, dass wir meist nur über Inhalte und vielleicht noch über die Form nachdenken, aber zu selten nach den Gesetzmäßigkeiten fragen. So recht Pen-hsien mit diesem Gedanken „Bieten euch nicht alle diese zahllosen Erscheinungen der Natur ein Tor zur Erleuchtung?“ hat, führt er einen doch schnell in die Irre, geht man den Phänomenen der Natur nicht wirklich auf den Grund.

Und genau das will ich hier tun. Dabei bediene ich mich der Erkenntnisse der Quantenphysik, denn die sind nun einmal nicht zu bestreiten. Jedenfalls tue ich mir leichter, von diesen Erkenntnissen weiter zu denken als gleich hineinzuspringen und bei Ch’an anzufangen. Führt zwar zu einem ziemlich identischen Ergebnis, ist aber erst einmal schwieriger zu akzeptieren – jedenfalls für mich.

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