Unbewusstes Bewusstsein

So, wie mir Intuition einen Hinweis darauf gibt, was ich – unbewusst – weiß (und nicht nur vermute), so macht mir mein Hunger meine Existenz bewusst. Auch das, was ich fühle und empfinde, Traurigkeit, Ängste, Mitgefühl oder Freude, all das macht mir etwas bewusst.

Die positiven wie negativen Schwankungen in meinem Leben entspringen nicht äußeren Umständen, sondern dem ursprünglichen Bewusstsein für meine Existenz und meine Möglichkeiten. Dabei kann ich die Existenz als solche nicht bewusst wahrnehmen, sondern allein im Bewusstsein der Veränderung kann ich sie erkennen.

Hafte ich diesen Veränderungen und den entsprechenden Zuständen an, etwa dass ich gesund werden will, wenn ich krank bin, oder mein Alter negiere, dann kann ich nicht wahrnehmen, was dahinter steht. Nur wenn ich die eine wie die andere Seite gleichmütig (!) wahrnehme, lösen sie sich auf und geben die Sicht auf das Dahinterliegende frei.

Es ist der Glaube an die Veränderung, die mich von mir selbst trennt, verändert sich doch das nicht, was dahinter sichtbar wird. Freude und Trauer, Leben und Tod sind in Bezug auf das Dahinterstehende vollkommen gleich. Wenn ich die Veränderung als Bewegung des ursprünglichen Zustandes erkenne und nicht mehr das eine oder andere will, sondern geschehen lasse, was geschieht, kommt wahre Freude auf.

Meine Gefühle wie auch meine Gedanken tauchen unabhängig von mir in mir auf, was letztlich bedeutet, dass ich auch nicht willentlich handeln kann. Allein durch Bewusstheit gestalte ich mein Leben, vorausgesetzt, ich habe aufgehört, etwas zu wollen.

Es ist zu Beginn nicht so einfach, sich darauf einzulassen, nichts zu wollen und „nur“ bewusst zu sein. In meiner Vorstellung ist Bewusstsein der Schlüssel zu dem, was sein kann und was ist. Wasser ist nicht aus sich heraus Wasser, sondern entstand im Bewusstsein von Wasser- und Sauerstoff, Wasser bilden zu können.

Mit der mechanischen Sichtweise nicht vorstellbar, doch wie soll es anders gewesen sein? So heilt auch mein Körper nicht, weil er oder ich es will, sondern weil die Bewusstheit für die Möglichkeit der Heilung da war oder ist. Alles, was notwendig ist, ist da, es muss nur die Bewusstheit dafür hergestellt werden, denn das ist die Ursache dafür, dass etwas passiert.

So wird mir mit der Zeit bewusst, dass ich selbst mich in Vorstellungen und Annahmen über das Leben eingesperrt habe. Insofern werde ich frei und ungebunden, um das Leben geschehen zu lassen. Um mich selbst befreien zu können, brauche ich nichts anderes als Bewusstheit für das, was ist.