Was ist überhaupt Realität?

Eine interessante und für mein Verständnis von der Welt bedeutsame Frage. Vor allem ist dieses Verständnis für den Umgang mit anderen Menschen von Bedeutung. Nehme ich dieses Experiment ernst, gibt es keine objektive Realität. Und das sollte ich ernst nehmen, denn es ist ja so. Nur was bedeutet das?

Zur Erinnerung: Das Gedankenexperiment Schrödingers Katze verdeutlicht, dass in der Quantenmechanik die Realität nicht eindeutig, weil nicht vorherbestimmt ist, sondern von der Beobachtung abhängt. Zerfällt das Atom, wird der Geigerzähler ausgelöst und ein Giftgas tötet die Katze.

Solange die Box verschlossen ist, kann ich nicht wissen, ob das Atom zerfallen ist oder nicht. Nach der Quantenmechanik ist die Katze in einem Zustand der Überlagerung, also sowohl tot als auch lebendig, bis die Box geöffnet und die Katze beobachtet wird.

Etwas weniger dramatisch: Erst wenn ich die Kiste offne, weiß ich, ob das Atom zerfallen ist – oder noch nicht und die Mechanik ausgelöst wurde.

Das Gedankenexperiment zeigt, dass die Realität in der Quantenmechanik nicht objektiv und unabhängig von der Beobachtung ist, sondern von der Messung beeinflusst wird. Es stellt somit die klassische Vorstellung von einer objektiven Realität in Frage.

Realität wird demnach durch das Bewusstsein beziehungsweise den Geist definiert. Davon gehe ich aus. Wenn es keine objektive Realität gibt, bedeutet dies, dass die Realität nicht unabhängig von meinem Bewusstsein und wie i unseren Wahrnehmungen existiert. Stattdessen wird die Realität durch unsere Wahrnehmungen und unser Bewusstsein konstruiert oder definiert.

Was vollkommen verrückt klingt. Und weil es so verrückt zu sein scheint, hat sich Schrödinger seinen „Katzenversuch“ ausgedacht, um den logischen Fehler zu finden. Nur bisher hat den niemand gefunden, eher ist es so, dass erkannt wurde, dass die Welt ganz anders ist als wir bisher dachten.

Viel zu schnell denken wir, dass wir etwas nicht wissen, was für uns aber tatsächlich überhaupt nicht existiert, was jedoch nicht bedeutet, dass es ein anderer mit einer anderen Perspektive nicht sehen können.

Das wirft eine interessante Frage auf: Wie gehe ich damit um, wenn jemand anderes etwas anderes „sieht“ also ich, also eine ganz andere Realität und damit eine völlig andere Interpretation des Wahrgenommenen?

Das Einzige, was dann bleibt, ist dialogisch darüber zu reden.