Was wäre wenn … ?

Das „Problem“, das es für mich zu überwinden gilt, das ist, dass mein Denken, das – wie das vieler anderer auch – den Strukturen der klassischen Physik und der durch sie geprägten Philosophie folgt, nicht aber der modernen, „aktuellen“ Physik und was die an neuen Erkenntnissen mit bringt.

Leider fehlt hier auch noch die entsprechende Philosophie. Vielleicht gelingt es mir dann, Ch’an besser als bisher zu verstehen? Ch’an und Quantenphysik haben ja offensichtlich so ziemlich die gleichen oder gar selben Ansichten.

Während ich dies schreibe, stellt sich bei mir das Gefühl ein, irgendwie neben mir zu stehen, die Welt und vor allem auch mich selbst nicht wirklich wahrzunehmen. Bei manchen anderen ist mir schon lange bewusst, dass die wie in dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier leben, aber nicht aus dem Film herauskommen.

Bei mir selbst wird es mir gerade ganz klar. Ich rüttle heftig an den Gitterstäben und will endlich raus aus meinem irreführenden Denken. Das wäre das so einfach, ich bräuchte nur einen anderen Weltbild- und Philosophiechip einzusetzen und den alten auf den Sondermüll zu entsorgen. Was also wäre, wenn die Erkenntnisse der Quantenphysik auch mein eigenes Leben beschreiben?

Dabei beziehe ich mich bei meinen Überlegungen bewusst auf Quantenmechanik, zumindest starte ich dort. Da scheint es mir am ehesten zu gelingen, wie Hannah Arendt es nannte ohne Geländer zu denken, also keiner Denkschule, keiner Ideologie oder politischen Ausrichtung verpflichtet zu sein – und trotzdem Halt und Orientierung in der Wirklichkeit zu haben.

Und wie Hannah Arendt möchte ich dabei immer wieder das bereits Gedachte überdenken, sozusagen wieder von vorne anfangen zu denken.