Worum es auch mir geht

Ein zentraler Punkt in der Lehre Krishnamurtis ist die Frage nach dem „Ich“. Während die Aufgabe der Psychologie bei Sigmund Freud darin liegt, unbewusste Ich-Anteile in das Ich zu integrieren, um auf diese Weise (bereits aufgetretene) Konflikte aufzulösen, erkennt Krishnamurti bereits in der Annahme der Existenz eines Ichs das eigentliche Problem:

Keine Ich-Stabilisierung wird bei Krishnamurti angestrebt, sondern die Auflösung der Vorstellung eines „Ich“. Das Ich, oder auch Ego, ist für Krishnamurti im Gegensatz zu Freud die Ursache aller Konflikte. Die Wurzeln der Probleme (Jiddu Krishnamurti nennt sie Konflikte) liegen in der fehlenden Selbsterkenntnis!

Im ersten Kapitel des Buches „Vom Werden zum Sein“ gingen Jiddu Krishnamurti und einer der führenden Physiker des Westens, David Bohm, den Ursachen unseres geistigen Konfliktes nach. Als Erstes stellte Krishnamurti die Frage, „ob die Menschheit in die Irre gegangen ist?“ Beide kamen zur Ansicht, dass der Anfang dieses Irrweges vor langer Zeit begann.

David Bohm fügte hinzu „ …, dass der Mensch vor ungefähr fünf- oder sechstausend Jahren in die Irre ging, als er zu plündern und Sklaven zu nehmen begann. Danach besteht der Hauptzweck seines Daseins darin, Beute zu machen und zu plündern.“

In ihrer Erforschung für die Ursachen des irrigen Verhaltens der Menschen ermittelten David Bohm und Jiddu Krishnamurti eine ganz besondere Eigenart, nämlich „innerlich etwas werden zu wollen“. Sie kamen darin überein, dass dieses Werden-Wollen die Wurzel des Konfliktes sei.